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Worte


 Credo

Die Menschheit soll nicht länger darben...
d`rum mal ich in den schönsten Farben !-

Ich nehm` kein Blatt vor meinen Mund
sondern treib`s  lieber richtig bunt:
Wenn`s  sein muss, mal` mit ruhiger Hand
den Teufel ich an ihre Wand,-
mit Hörnern, Dreizack und auch Schwanz:
Leibhaftig eben, gar und ganz !

Doch tu` ich auch flexibel sein
und male schöne Engelein;
dazu noch Hühner, Enten, Gämsen,-
wenn ich `mal mal`, ist nicht zu bremsen
mein fröhlich-buntes Farbschaffen...

Auf Hochhäuser mal` Giraffen
ich vorzugsweise, weil sie dort
proportional am rechten Ort.
Ich mal` auch ohne zu erröten
Schlangen, Skorpione, Spinnen, Kröten,
Hyänen, Geier, Nasenbär`n -
was Sie auch wollen: Herzlich gern !

Vor`s  Haus mal` ich zum Sonderpreis
des Zebra`s  Streifen nicht schwarz-weiß,-
sondern nach Wahl in Purpurgrün,
Zinnoberblau und Aubergine.

Ich mal` auch Zwerge, Prinzen, Fee`n...
gar tausend Dinge, wunderschön !

Des Morgen`s,  wenn der Gockel kräht,
mal` ich schon los und mal` bis spät.
Ich mal in Pink und auch Türkis:
Da freut sich Igel und Iltis.-

Ich mal` und male immerzu -
da springt im Kreis das Känguruh,
s`gibt nix, was meinen Farbdrang hemmt !

(Ich mal` auch auf Ihr Unterhemd
ein scharlachgelbes Dromedar:
Es bleibt nix unbemalt, ganz klar !!)

d`rum frohgemut und hingekleckst -
der Farbenwahnsinn hat verhext
mich durch und durch: Ab dieser Stund`
wird alles rundum kunterbunt:
Es wird also ganz ungeniert
ein jedes Ding ge-mal-tr�tiert...
 

Epilog:

"Und das ist alles ??!"
"Neiiin ! - Mitnichten !
Ich tu` auch singen und schön dichten !" -

 

Anarchie

Triebe ausleben jetzt sofort
ungeniert an jedem Ort

auf Bäume klettern frei bewegen
Geschäftliches sofort ablegen

ganze Tage schlicht verdösen
zwischendurch in Luft auflösen

vom Essen stets das Feinste wählen
auch gern ein frisches Steak mal stehlen

herzinnig schmusen seelig schnurren
und fauchen kratzen raufen murren

wohlig sich im Sofa strecken
stundenlang das Fell sich lecken

Nächte um die Ohren schlagen
Miezen und auch Mäuschen jagen

Nebenbuhlern Kralle zeigen
ordentlich die Meinung geigen

garnichts sich gefallen lassen
soviel Mut ist kaum zu fassen

Ach
welch`herrlich Lebenslauf
tut sich dem Betrachter auf

Wär`auch gern so ein Anarchist

genauso wie mein Kater ist

*

Montag, 13. Februar 2012
Stinker ist jetzt im Katerhimmel

Seit letztem Sommer Probleme am linken Auge, Notoperation im Herbst, Streuung des Melanoms auf das zweite Auge, blind, zuletzt Tumor u. a. an der Leber - aber tapfer und ganz er selbst bis zuletzt.
Er ist erlöst, ich bin dankbar für die gemeinsame Zeit.
Er ist in meinem Herzen.

Stinker Fuchs, *1994
- tätowiert, kastriert, raffiniert -

Sein zugegeben etwas exotisch anmutender Vorname ist auf die erschütternde Tatsache zurückzuführen, dass er mir als Baby ebenso ungefragt wie unermüdlich in sämtliche Schuhe bieselte.
Seit dieser Zeit lauf`ich noch gerner barfuß...

 

 

 

 

Der heilige Keim

In jedem Menschen ist der Keim zur Liebe angelegt.
Das feine, sichere, unfehlbare Gespür für alle Schöpfung.
Und bei entsprechender Förderung in den ersten Lebensjahren wird dieses achtsame Verständnis erweckt,
kann sich dieser untrügliche Instinkt segenbringend entwickeln und ausbilden.

Als Kind nimmt man alles einfach, radikal, unumstößlich klar auf.
Es erblüht diese kindliche Weisheit,
diese tief selbst gefühlte Achtung vor jeder Kreatur, vor jedem Tier, jeder Pflanze, jedem Stein,-
ja buchstäblich jedem Blatt, jedem Halm.

Ein Kind spürt intuitiv diesen heiligen Zusammenhang,
bewegt sich in der grenzenlos wunderbar-anarchischen Natur,
diesen überreich göttlichen Gaben, freut sich an ihnen, spielt mit ihnen,
wird eins mit ihnen - und ist dabei ganz einfach glücklich.

Es weiß:
Alles ist so unglaublich einfach eingerichtet, so konsequent logisch erschaffen,
so liebevoll durchdacht und durchfühlt.-

Alles nimmt seinen Lauf, scheinbar zufällig, scheinbar ohne Sinn und Plan.
Doch das ist es nicht.

Kinder fühlen instinktiv das genial göttlich Einfache.
Sie fühlen es auf die denkbar fruchtbarste und wohltuendste Art:
Es ist ihnen nicht bewusst.
Es ist ihnen nicht bewusst,- und gerade deshalb kann diese große Ordnung ihre heilende Wirkung entfalten.
Sie wirkt unbewusst, ungesteuert, unverschult, völlig losgelöst vom Verstand -
und brennt sich so auf ehrfurchtgebietende Weise tief und unauslöschlich in die Seele.

Wer als Kind einen Liebe-vollen, achtsamen Umgang mit der Schöpfung sehen, riechen,schmecken, greifen,-
lernen konnte, wird unweigerlich zu einem achtsamen, Liebe-vollen Erwachsenen.

 

Ein wunderschöner, verregneter Samstagnachmittag

Unwirtlich-nasskalter Herbst-!
Ich ducke mich unter meinen Schirm.
Da -träum` ich?- :
"Herzlich willkommen! Bitte, kommen Sie herein,
bitte, nehmen Sie Platz..."

Ein liebevoll-bunt dekorierter Raum,
mit Blumen und Gebäck reich gedeckte Tische,
offene, freundliche Gesichter...

---A-aber,- ich hab` heut` doch gar nicht Geburtstag?!---

Essen und Trinken wird gereicht:
Hmm, das ist ja alles wirklich lecker...

---N-nein, heut` ist auch nicht Weihnachten!---

Dann, im G�nsemarsch, auf zu lustigen Partner-Geschick-
lichkeits-Spielen:
Krawatten-knoten-Kämpfe, Torten-wett-würgen,
Apfel-stereo-beißen...

---Ja, is` denn scho wieder Fasching??---

Zurück am Tisch:
Kaffee und Kuchen wird serviert...

---Aber ich kauf` keine elektrische Heizdecke!!!---

Ich höre zu, erzähle, werde gefragt, frage...
Musik!-
Sehnsuchtsvoll-feu`riges Akkordeon;
wir singen, tanzen, klatschen in die Hände,
schwitzen, trinken, lachen, lauschen...

"Bitte, kommen Sie doch bald wieder..."

Wirklich ein wunderschöner, verregneter
Samstagnachmittag im Aussiedler-Übergangs-Wohnheim.

 

Zwiegespräch

Am 1. September 2004 nahmen tschetschenische Terroristen in einer Schule in Beslan/Nordossetien am 1. Schultag des Jahres mehr als 1200 Geiseln, darunter ein Großteil Kinder, angeblich um die Entlassung von in Inguschetien inhaftierten tschetschenischen Gesinnungsgenossen zu erwirken.
Bei der Erstürmung der Schule kamen nach offiziellen Angaben 335 Geiseln um`s Leben, die meisten von ihnen Minderjährige.

-> zum Gedicht

 

Guter Morgen

Der nächtliche Regen hat aufgehört.
Der Boden hat sich vollgesoffen, im Garten wuchert`s überall.

Rundum erzählen Vögel ihre Guten-Morgen-Geschichten,- ich lausche.
Einige sind schon ziemlich ausgeschlafen,- andere sinnieren noch etwas...
Ein besonders munterer Grünfink hat Dramatisches geträumt - dem Berichte nach.

Wie auch immer,-
es fügt sich zusammen als belebend-inspirierendes gemischtes Konzert;
sogar die Sonne scheint neugierig zu werden:
Schon lugt sie hinter dem ansonsten noch dichten Wolkenvorhang hervor,
damit sie auch nichts versäume, was da der neuesten Geschichten, Gerüchte, Klätsche...

Alle Blumen recken sich bereit-willig zum wärmenden Licht.
Sie haben ihre Morgentoilette gerade beendet,-
nur dort und da kullern letzte Tropfen -eine fein schimmernde Spur hinterlassend-
über Blätter und Stängel entlang zur satten, dampfenden Erde.

Der Kater liegt wohlig eingerollt, urvertrauensvoll wie ein Baby eine Pfote über Auge und Schnauze gelegt,
und sein gleichmäßiger Atem hebt und senkt sein Fell in ruhigem Rhythmus.

     

Glaube  Hoffnung  Liebe

Glaube ...
... ad absurd geliebtes Alibi

Glaube an mich selbst
Das ist die Energie

 

Hoffnung ...
... immergrüne pralle Lebenslust

Hoffnung
macht mich so unglaublich selbst bewusst

 

Liebe ...
... unverhoffte Frucht des Risiko`s

Liebe
in Geduld gereift
fällt mir in den Schoß

 

Weniger ist mehr

Schlenker Schnörkel Firlefanz
Glitzer Pathos

Affentanz

kein Bedarf bedau`re sehr

hab` kapiert

weniger ist mehr

 

Freu' dich mein Herz

Umrankt von Efeu
wildem Wein
steht würdevoll bemoost ein Stein

verwittert Buchstabe und Zahl
raunt er mir zu
"Es war einmal"

Es hat einmal ein Mensch gelebt
gehofft
gekämpft
geliebt
gestrebt
gelacht geweint geirrt
bis dann
kam seine Stunde
irgendwann

Ein Stein
uralt
Erinn'rung webt
s'wird wieder Erde was gelebt

Freu' dich mein Herz wenn du jetzt weinst
auch du darfst diesen Weg dereinst

 

-> mehr Infos

"KREASPUREN"
Gewagte Gedichte
von Gottfried Fuchs

"Es liegt im Blut von Kreaturen:
Sie hinterlassen dauernd Spuren ... "

PB 12 x 19 cm, 104 Seiten; 6 Farbbilder;
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ISBN 3-938 005-03-3

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